Episode 271 mit Phillip Fröschle (CEO, Paracelsus Kliniken)

Shownotes

„Ich habe bei dem Jobwechsel mein Gehalt halbiert, habe mein Netzwerk und meinen Status verloren.“

Ob sich der Wechsel vom Bankvorstand in die Gesundheitsbranche gelohnt hat, erzählt Phillip Fröschle in dieser Episode Behind the C. Er ist CEO der Paracelsus Kliniken und spricht über seinen Werdegang, die Herausforderungen im Klinikmanagement und die Bedeutung von Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Er teilt seine Erfahrungen und Einsichten zu aktuellen Reformen, C-Level Strukturen und gibt wertvolle Karrieretipps. Außerdem beantwortet er folgende Fragen:

  • Was sind seine Tipps zur Entscheidungsfindung?
  • Wie kam er vom BWL-Studium und einer Bankenkarriere in die Gesundheitsbranche?
  • Wie findet man die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und medizinischer Qualität?
  • Welchen wertvollen Tipp hat sein Mentor ihm gegeben?
  • In welcher Situation braucht man Mut?

Hören Sie für die Antworten rein!

Themen:

  • C- Level
  • Gesundheitsbranche
  • Unternehmenskultur
  • Karriere

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Transkript anzeigen

00:00:00: Heute zu Gast bei Behind The Sea Philipp Fröschle.

00:00:02: Philipp ist CEO der Paracelsus-Kliniken und das sind über acht Standorte verteilte Fachkrankenhäuser mit rund zweieinhalb bis dreien tausend Mitarbeitenden und zweieinhalb bis dreieinhalb Millionen Euro.

00:00:14: Umsatz.

00:00:15: In dieser Größenordnung kümmern sie sich dann um achtzigtausend Patienten.

00:00:19: Und wie das ja Gesundheitswesen-Geschäft hier im so einem Klinikmanagement aussieht, das hat uns Philipp natürlich alles im Podcast erzählt.

00:00:25: Da gibt es einige Eigenheiten und auch natürlich sehr harte Regleratorik, an die man sich halten muss und das alles haben wir natürlich einmal durchleuchtet.

00:00:34: Sein Werdegang hat eigentlich mal als Bank Ja, Kaufmann angefangen mit einer Bankausbildung, später BWL studiert und ist dann eigentlich eher durch einen familiären Zufall in die Gesundheitsbranche gekommen.

00:00:43: Das hat er uns natürlich auch erzählt.

00:00:44: Zum Schluss geht es noch um seine Challenges und seine Tipps für Sea Level.

00:00:47: Einer ist für mich besonders hängen geblieben und zwar kann dein Team und generell die Company besser mit einem klaren Nein umgeben als eben mit der Ungewissheit, also quasi keiner Entscheidung.

00:00:57: Wenn das alles spannend klingt, dann bitte gerne einmal den Kanal hier abonnieren.

00:01:02: und uns gerne auch ein Feedback zukommen lassen.

00:01:04: Ich freue mich immer über jede Nachricht.

00:01:05: Und jetzt geht's rein im Podcast mit Philipp, dem CEO der Parazelsuskliniken.

00:01:10: Los geht's!

00:01:11: Jede Woche spreche ich im Behind-the-Seap-Podcast mit Top-Level-Managern und Managerinnen.

00:01:16: Alle haben ein Problem.

00:01:17: Sie kommen nicht an die richtigen Leute zur richtigen Zeit für ihre Herausforderungen im Geschäft.

00:01:23: Egal ob für permanente Rollen oder interrymystische Aufgaben, wie z.B.

00:01:26: M&A-Projekte, Systemeinführungen, Neuaufbau und Umbau von Abteilungen oder ganze Organisationstransformationen.

00:01:33: Oftmals mangelt es an der richtigen Ressource oder eben Kompetenz.

00:01:37: Wenn dich das aktuell auch herumtreibt, dann komm gerne auf mich zu.

00:01:39: Wir können einmal unvermindlich zu dem Thema sprechen.

00:01:42: Mehr Informationen findest du auch auf vertreus.de.

00:01:44: Ich freu mich auf deine Nachricht, auf LinkedIn oder eben via Mail.

00:01:47: Und jetzt zurück zum Podcast.

00:01:50: Philipp, willkommen im Podcast.

00:01:51: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:01:53: Freu mich, dass du heute da bist und mich mal wieder im Studio besuchst.

00:01:56: Ich bin ja oft bei meinen Gästen auch außerhalb und Gott sei Dank hat es bei uns heute so gepasst.

00:02:00: Stell dich doch einmal unseren Zuhörenden vor und sag uns, was du heute machst.

00:02:04: Ja, sehr gerne.

00:02:04: Mein Name ist Philipp Fröschle.

00:02:05: Ich bin aktuell CEO der Parazelsus-Kliniken.

00:02:09: Das ist zum Sommer der Reha und der Akut-Kliniken.

00:02:11: Die haben wir zu dem Zeitpunkt verkauft.

00:02:12: Von daher bin ich aktuell in der Verantwortung für die Akut-Kliniken über Deutschland verteilt.

00:02:18: Wir haben acht Standorte in nahezu unterschiedlichsten Bundesländern.

00:02:23: Keins in demselben.

00:02:24: Von daher komme ich so ein bisschen umher.

00:02:25: Und das mache ich momentan.

00:02:27: Wenn man so naiv ist und einfach mal überlegt, wer ist eigentlich der oder die Chefin im Krankenhaus, dann denkt man wahrscheinlich als allererstes auch einen Arzt.

00:02:36: Das ist absolut richtig.

00:02:38: Stimmt ja nicht.

00:02:40: Auf der Arztanomente der beste Kaufmann ist, da gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen dazu.

00:02:46: Bei uns ist es ein Kaufmann.

00:02:47: Ja, ja.

00:02:48: Und es ist ja auch richtig.

00:02:49: Also wenn man dann den zweiten Zug nachdenkt, der Arzt ist ja nicht, also der, klar es gibt natürlich auch andere Funktionen.

00:02:54: als Arzt hat man sicherlich auch mal administrativ-kaufmannische Tätigkeiten, aber... Per se ist ein Arzt ja da, um mit den Patienten zu arbeiten.

00:03:02: Und ein Krankenhaus ist trotzdem ein vollumfänglicher Kaufmenscher Betrieb.

00:03:05: So, insofern, ja, da kommt es natürlich dann her.

00:03:08: Aber erklär doch mal kurz, also wie seid ihr aufgestellt, wie viele Kliniken gibt es, wie groß ist es etc.

00:03:14: Ja, das mache ich sehr gerne.

00:03:15: Also wir haben acht Standorte, am Ende sind sieben Klinik, die eine Klinik im Vogtland besteht noch aus zwei Standorten.

00:03:23: Und wir haben tendenziell eher kleinere Krankenhäuser, haben wir mal so ein bisschen vergleicht.

00:03:27: Das sind alles Grund- und Regelversorger oder Fachkrankenhäuser, um mal in dem Joghurt zu bleiben.

00:03:32: Die Kliniken haben so zwischen hundertdreißig und zweihundert, zweihundertfünfzig Betten, also tatsächlich eher klein.

00:03:39: Die meisten davon sind Grund- und Regelversorger.

00:03:42: Das heißt, sie versorgen die allgemeine Chirurgie, die innere Medizin, was man so im Prinzip kennt.

00:03:47: Sehr viel Orthopädie haben wir mit, bisschen Kardilogie.

00:03:50: Und dann haben wir das ist sicherlich etwas besonders.

00:03:54: Wir haben eine urologische Fachklinik in Düsseldorf.

00:03:56: Das ist auch Fallzahltechnisch die größte Urologie, die es in Deutschland gibt.

00:04:00: Und wir haben die größte Parkinson-Klinik, die es in Deutschland gibt.

00:04:05: Die sitzt in Kassel.

00:04:07: Die ist insbesondere extrem spannend, weil sie weltweit auch bei der Forschung sehr intensiv dabei ist.

00:04:12: Also wir haben so ein bisschen beides, absolute Weltspitze und ich sag mal die gute allgemeinen Versorgung am Ende dabei.

00:04:19: Das macht das sehr abwechslungsreich und auf jeden Fall extrem spannend.

00:04:22: Sehr cool.

00:04:23: Von der von der Größenordnung her, wie viel Mitarbeitende etc.

00:04:26: war das?

00:04:26: Wie sind das da ungefähr bei so?

00:04:28: Ja,

00:04:28: wir haben zweitausend fünfhundert Vollkräfte oder FTEs, wie man Er sagt, es sind am Ende ein bisschen mehr Köpfe, zwischen halb, zweieinhalb und dreitausend Mitarbeiter.

00:04:39: Da sind das ungefähr achtzigtausend Patienten, die wir übers Jahr versorgen, um mal so ein paar Eckdaten mitzugeben.

00:04:45: Der Umsatz liegt so bei zweieinhalb, fünfzig, dreihundert Millionen

00:04:48: Euro.

00:04:49: Also angepasst ein bisschen auf die Größe der Krankenhäuser.

00:04:53: Das vielleicht mal so als Eckdaten.

00:04:56: Ja, die zweite Intuitive, sag ich mal leicht, natürlich naive Frage, ist natürlich ja, im Krankenhaus macht die auch Umsatz, weil man als Endverbraucher ist man halt so mit einer Karte unterwegs und dann gibt es natürlich auch Sachen, die werden separat abgerechnet, aber man verortet das jetzt gar nicht so in so einem wirtschaftlichen Fluss, wie wenn man jetzt in den Supermarkt geht und was kauft oder einen Service irgendwie bezieht von einem, weiß ich nicht, Anwalt oder sowas in der Art, ne?

00:05:18: Sondern man hat immer so das Gefühl, das Gesundheitssystem ist einfach da, irgendwie,

00:05:23: ja?

00:05:23: Ja, es ist ein bisschen der umsonst Selbstbedienungsladen.

00:05:26: Gefühlt kennt man ja persönlich ja auch.

00:05:27: Wir sind ja alle versichert dahinter.

00:05:31: Aber da steckt zumindest das mal bei dem privat geführten Unternehmen natürlich auch die Anspruchshaltung da stabil auch in die Zukunft zu sein, die Investitionen tätigen zu können.

00:05:43: Jetzt hat er das ja immer der sofort Reflex bei sehr vielen zu sagen, ach, dürfen Krankenhäuser gewinnen machen oder ähnliches.

00:05:49: Aber da gibt es ganz, ganz viele Abstufungen und nur außen dazwischen.

00:05:54: über die wir sicherlich gerne auch noch mal nachher ein bisschen diskutieren können.

00:05:57: Total, ja, total gerne.

00:05:58: Wir haben das noch nicht so sehr oft portrittiert, deswegen finde ich das immer ganz spannend, wenn wir wirklich Leute haben aus Industrien, die nicht ganz so gängig sind wie jetzt vielleicht so der klassische Maschinenbau und da haben wir in Deutschland natürlich viel mehr Unternehmen, dementsprechend habe ich auch hier mehr im Podcast.

00:06:12: Erzähl uns doch mal jetzt mich gespannt, also wie wird man CEO oder Geschäftsführende personen einem Krankenhaus oder in einer Klinikgruppe?

00:06:21: Ja, ich habe so ein bisschen einen Quereinstieg gewählt, von daher bin ich sicherlich nicht der idealtypische Verlauf.

00:06:27: Sehr häufig hat man Klinik-Geschäftsführer, die haben vorher gesundheitsökonomisch studiert, also im Prinzip BWL mit Schwerpunkt auf das Thema Gesundheit an sich und gehen dann so über Trainee-Programme oder ähnliches in die Geschäftsführung.

00:06:40: Das wäre so ein Standardweg.

00:06:41: Es gibt natürlich auch ein paar Ärzte als Quereinsteiger.

00:06:44: Lassen wir mal die etwas besonderen, die selber eine Klinik aufgebaut haben oder das eigentlich ganz kurz außen vor.

00:06:51: Das ist so normalerweise der Werdegang, den man sehr häufig sieht.

00:06:54: Ein paar Juristen dabei und so.

00:06:56: Das Feld ist relativ breit gemischt.

00:06:58: Ich persönlich habe gesagt, komme aus einer etwas anderen Richtung.

00:07:01: Ich habe nach dem Abitur eine Bankausbildung gemacht.

00:07:06: Damals war das so, jeder, der nicht weiß, was er macht, studiert BWL oder Jura.

00:07:09: Ich fand das zwar spannend, aber das wollte ich mir nicht nachsagen lassen.

00:07:13: Und dann hab ich gedacht, mach ich mal was anderes und hab dann kurz in der Bank gearbeitet.

00:07:18: Vielleicht, mein Vater war damals schon Chefarzt, der ist allgemein Chorok.

00:07:23: Da war natürlich auch das Thema Medizin sehr interessant, aber ... Naja, ich sag mal so, ich hatte zu der Zeit etwas andere Themen als für die Schule zu lernen und ich glaube, ich hätte heute noch warte Semester.

00:07:32: Naja, hab ich mich dann dazu entschieden, was anderes zu tun.

00:07:37: Ich hab dann die Bankausbildung gemacht.

00:07:39: Hab aber relativ schnell festgestellt, dass tatsächlich BWL, ich glaub, ganz gut zu mir passt und hab dann BWL studiert, wirklich ganz klassisch in Köln.

00:07:47: Bin dann zurück in die Bank, hab dafür einer Vorständiger gearbeitet, hab aber nicht mehr Bankgeschäft an sich gemacht.

00:07:53: Also hab dann viel Projektmanagement und Strategie gemacht.

00:07:57: Und dann irgendwann kam mein Vater und sagte, Junge, wir suchen, er hat damals bei Helios gearbeitet, wir suchen neue Geschäftsführer.

00:08:04: Und wie sich das für einen guten Mediziner gehört, hat er gesagt, alle Geschäftsführer sind doof.

00:08:09: Mach du das noch mal.

00:08:10: Und ich muss gestehen, ich hatte davon gar nicht so viel Ahnung.

00:08:14: Das war irgendwie ein Themenfeld, der bei mir gar nicht auf der Agenda stand.

00:08:17: Da hab ich mir das angehört und ein bisschen näher angeschaut.

00:08:19: Dann hab ich mal beworben, das ging relativ ... ... relativ schmal am Ende.

00:08:24: und naja, wie das so ist, da hat sich dann ein Vorstellungsgespräch ... ... und fand das irgendwie interessant ... ... und dann haben sie gesagt, ja, kannst du machen ... ... musst zwar hierarchisch so ein, zwei Schritte zurück, ... ... ich bin dann ins Trainingprogramm ...

00:08:34: ...

00:08:35: gegangen, um da so ein paar Monate auch zu hospitieren ... ... und mitzumachen.

00:08:39: Und ja, dann bin ich relativ schnell ... ... stellvertretender Geschäftsführer geworden ... ... und hab dann auch sehr zeitnah ... ... meine erste Klinik als Geschäftsführer übernommen.

00:08:46: Nicht schlecht wie Al-Wassner.

00:08:49: Anfang dreißig.

00:08:50: Okay, das war dann die erste Geschäftsführerrolle tatsächlich, oder?

00:08:52: Das war die erste Geschäftsführerrolle.

00:08:53: Und dann ganz klassischer Weg.

00:08:55: Unterschiedliche Krankenhäuser, unterschiedlich groß, irgendwann regionaler Geschäftsführer.

00:08:59: Und dann habe ich irgendwann den Anruf bekommen, ob ich mir nicht die Serioposition vorstellen könnte.

00:09:04: Cool.

00:09:05: Was war denn so, als du dann das erste Mal von der Bank in das Gesundheitswesen oder generell in das Klinikmanagement reingeguckt hast?

00:09:10: Das waren so für dich die ersten Sachen, wo du sagst, okay, damit habe ich noch nie Kontakt.

00:09:14: Das ist ja ganz anders als jetzt in dem, was ich bis jetzt gemacht habe.

00:09:17: Gab es da so ein paar Punkte?

00:09:18: Ja, ich glaube die... Branche an sich ist relativ speziell, weil so alles das, was man kennt, auch aus der Bank und die Kunden, mit denen man gesprochen hat, das ist dann am Ende doch sehr zahlenlastig, sehr wirtschaftsgetrieben und ähnlich das, was man halt so kennt.

00:09:31: In der Gesundheitsbranche, glaube ich, ist das von dem Grundsetting her einfach anders, weil der Grundthin oder der meisten Mitarbeitende, das sind nicht die Betriebssituation, das sind Ärztelfliegekräfte, Therapeuten und die ganzen weiteren, die noch erforderlich sind.

00:09:44: Die haben eher, kommen eher aus dem sozialen Blickpunkt dahinter.

00:09:48: Und das ein bisschen miteinander zu matchen, ist natürlich nicht ganz einfach.

00:09:52: Ich glaube am Ende liegt darin auch die Erfolgschance.

00:09:55: Ich habe mal einen, jemanden von der Helios Geschäftsführung sagen hören, das geht nur, Wirtschaftlichkeit und medizinische Qualität gehen nur Hand in Hand.

00:10:04: Und das teile ich.

00:10:05: Das muss man sehr ausgewogen machen, aber am Ende ist es das, was sich gegenseitig bedingt.

00:10:09: Ich brauche ein gewisses wirtschaftliche Stabilität, um überhaupt finanzielle Mittel zu haben, Qualität zu ermöglichen, Investitionen, das einfachste Beispiel.

00:10:19: Andersrum aber ohne gute Qualität fehlen mir am Ende die Ergebnisse so.

00:10:22: Das wäre so die Grundidee.

00:10:24: und für mich natürlich war im Prinzip alles neu.

00:10:27: Ich kannte die Bezeichnung nicht, ich kannte die Finanzierung nicht, das ist ein eigenes Finanzmodell, also wir können unsere Preise nicht freigestalten.

00:10:33: Alles das ist vorgegeben und dann wird es relativ schnell ziemlich komplex.

00:10:39: Und das war alles neu, da musste man sich intensiv einarbeiten und halt auch überall mal mitmachen.

00:10:45: Ja klar, verstehe ich.

00:10:47: Ich hatte tatsächlich mal auch eine Chefärztin da im Podcast, so als mal... quasi eine andere Branche reinzuschnubbern.

00:10:54: Und die hat mir erzählt, mussten wir jetzt nochmal kurz bestätigen, ob ich das richtig in Erinnerung hab, aber dass man zum Beispiel... Also es gibt ja unterschiedliche Qualität in den einzelnen Maschinen.

00:11:02: Also ob ich jetzt zum Beispiel das von der und der Marke nehme oder der und der kann qualitative Unterschiede haben.

00:11:08: Aber die Leistung kannst du dann nicht teurer machen, weil du ein besseres Gerät nimmst.

00:11:12: Stimmt das?

00:11:12: Das ist genau richtig.

00:11:13: Okay, das heißt... Was ich mich dann gefragt habe, im Nachgang erst in dem Podcast habe ich es nicht gefragt, wie entscheidet man dann, welches Gerät man nimmt und wie rechtfertigt man, wenn man das Teurere nimmt.

00:11:23: Ja, jetzt hast du einen der wichtigen Punkte der deutschen Krankenhauslandschaft oder medizinischen Landschaft sehr klar auf den Punkt gebracht.

00:11:31: Das ist genau der Sparring, in dem wir uns bewegen.

00:11:34: Also wir kriegen für jede Behandlung, Blinddarm, Knie-OP oder ähnliches im Prinzip immer das Gleiche und zwar egal, welches Krankenhaus dieser Leistung er bringt.

00:11:42: Okay.

00:11:43: Die Frage ist dahinter, wie wirtschaften die Krankenhäuser mit den Ressourcen, die sie dafür zur Verfügung haben.

00:11:48: Und genau diese Frage, die du gerade gestellt hast, ist eine der Fragen, die mir täglich begegnet.

00:11:54: Aber ich habe mir dann kurz überlegt, würde ich jetzt zum Beispiel dann in das Krankenhaus gehen, die halt dann so den besseren, sag ich mal, Röntgenapparat hat oder so und müsste dann dafür mehr zahlen, würde dann vielleicht die Krankenkasse sagen, okay, dann musst du dann dafür hier den und den Betrag übernehmen.

00:12:09: Gut, bei Röntgenapparaten würde ich das vielleicht nicht machen, aber wenn es wirklich eine... da könnte ich mir schon vorstellen, dass da Leute da draußen sind, die das auch sagen, ja, nee, dann gehe ich dahin, die die besten Geräte haben.

00:12:18: So, oder?

00:12:19: Ja,

00:12:20: also, das ist sicherlich ein Thema, was sich so langsam in der Branche... entwickelt dahinter.

00:12:30: Was interessant ist, beim Zahnarzt interessiert es niemanden.

00:12:33: Da ist völlig klar, wenn ich das andere im Plantat haben möchte, dann würde ich dafür bezahlen.

00:12:36: Goldinlay kostet halt ein bisschen mehr als

00:12:38: das

00:12:38: Kasseninlay dahinter.

00:12:39: Im Krankenhaus ist das bisher noch nicht ganz so intensiv durchgedrungen, aber wir sehen vor allem ja in der aktuellen Situation.

00:12:45: Kassen sind irgendwie leer.

00:12:47: Und dass da perspektivisch noch etwas kommen wird.

00:12:53: Thomas Lenke, mein Kollege im BDBK hat das ja auch gerade mal in seinem Podcast angesprochen, was es mit Zuzahlungen bei älterem Menschen oder ähnlich ist.

00:13:00: Das ist sicherlich ein Kritikpunkt, aber ich glaube persönlich am Ende wird sich das System so nicht tragen und ich halte das auch perspektivisch für sicherlich möglich, dass es in diese Richtung geht.

00:13:11: Okay, spannend.

00:13:13: Ja.

00:13:13: Okay, dann bist du quasi schlussendlich CEO geworden jetzt in der aktuellen Mandat zu sagen.

00:13:20: Was sind denn aktuell sozusagen deine Challenges als CEO?

00:13:23: Also eine, die haben wir wahrscheinlich gerade so ein bisschen angesprochen, aber was würdest du sagen, sind so die zwei, drei Top-Themen, die dich rumtreiben?

00:13:30: Das mache ich sehr gern.

00:13:31: Wir haben momentan intensiv das ganze Thema der Krankenhausreform vor der Brust.

00:13:37: Da gibt es signifikante Veränderungen.

00:13:40: Manche Kliniken dürfen Leistung nicht mehr erbringen.

00:13:42: Andere dafür.

00:13:43: Da passiert gerade noch relativ viel in NRW.

00:13:46: Das ist ja die Blaupause für die Krankenhausreform.

00:13:49: Da ist das Thema zu großen Teilen schon durch.

00:13:52: Allerdings nicht ganz unkritisch durch.

00:13:55: Also da gibt es auch noch viel Diskussion und Klagen dahinter.

00:13:58: Das ist sicherlich momentan das Thema Nummer eins, was uns in den Krankenhäusern bewegt jetzt.

00:14:04: Also wo geht es hin?

00:14:06: Das macht auch jedes Bundesland ein bisschen unterschiedlich.

00:14:08: Ich darf das ja verfolgen, weil ich in sieben Bundesländern tätig bin, weiß aber, dass es auch die anderen machen.

00:14:14: Die Grundrichtung ist ähnlich, aber da gibt es dann doch ein paar Nuancen-Unterschied.

00:14:18: Dahinter, das ist sicherlich das Themenfeld Nummer eins und das zweite Themenfeld ist sicherlich die Finanzierung, die wir in der ganzen Branche haben.

00:14:28: und gestattet mir einen kurzen mit einem kurzen Schmunzeln, aber ich glaube es zeigt sehr deutlich, wo wir da stehen.

00:14:36: in diesen Jahren und wir dürfen unsere Preise eben nicht selbstbestimmen.

00:14:39: Das heißt, die sind festgelegt und die Preise steigen jedes Jahr nach bisher gesetzlich festgelegten Rahmenbedingungen.

00:14:47: Wir haben jetzt in diesem Jahr einen Rechnungszuschlag von drei Komma zwei fünf Prozent auf jede Rechnung, weil man festgestellt hat, in den letzten Jahren ist der Preis nicht so gestiegen, wie er hätte sein sollen.

00:14:56: Energie kosten, was wir persönlich alle auch kennen.

00:15:00: Da hat man versucht, das ein bisschen nachzuziehen.

00:15:01: und wir haben in der aktuellen Zeit die Situation, dass wir diesen Rechnungszuschlag bekommen und eigentlich fünf Kommaren sieben Prozent Preissteigung haben müssen, wenn man die bisherigen Mechanismen und den Gesetzen erfolgt.

00:15:14: Das haben wir gerade seitens der Gesundheitsministerin in Gesetze gekippt, dass das nicht mehr ist.

00:15:20: Also wir kriegen eben nicht diese, sondern nur noch drei Prozent Schlage.

00:15:22: Also ich kriege gleichzeitig einen Zuschlag und einen Abschlag wegen der Gesamtsituation.

00:15:27: Ich glaube, das erklärt so ein bisschen wie komplex die Situation ist.

00:15:31: Ja, total.

00:15:33: Und am Ende des Tages, ich frage auch immer, wir sind so die Topkunden bei den Unternehmen, bei dir sind dann die Topkunden also quasi Staat und Krankenkassen.

00:15:42: oder wie ist das?

00:15:45: Ich

00:15:45: habe mir diese Frage auch schon mal gestellt.

00:15:48: Wir haben die Situation, dass wir am Ende zwei Kunden haben.

00:15:53: Wir haben zum einen den Kunden, den Patientin.

00:15:57: Das würde ich auch immer als Prio Nummer eins ansehen.

00:16:01: Wir sind aber natürlich am Ende auch Dienstleister für die Krankenkassen.

00:16:06: Und lassen wir mal Unfallkassen etc.

00:16:08: BG kurz mal außen vor und labeln das alles unter dem Oberbegriff Krankenkassen.

00:16:15: Das auch.

00:16:15: Also ist keine so ganz klar aufgelöste Situation und macht es auch manchmal schwer, weil die natürlich diametral andere Interessen haben.

00:16:23: Beste Versorgung.

00:16:25: Ohne dass es was kostet, Krankenkassel, gute Versorgung, mit noch günstiger, also das macht die Gesamtsituation weiterhin ein bisschen schwierig, aber auch interessant.

00:16:35: Okay, verstanden.

00:16:36: Wie ist das C-Level sonst aufgestellt?

00:16:39: Es gibt Dich als CEO, was gibt es noch für Funktionen?

00:16:41: Ja, es gibt jetzt seit einem guten Jahr einen Kollegen, der ist der CEO, der begleitet mich, wie der Titel schon sagt, auch viele in den Operativen.

00:16:52: Wir haben das bei uns, ich glaube, etwas anders aufgegleist als in vielen anderen Bereichen.

00:17:00: Wir sind etwas weiter weg von einer starren Geschäftsordnung bzw.

00:17:04: Geschäftsverteilungsplan, sondern wir machen das relativ floaty.

00:17:08: Wir haben die Kliniken operativ aufgeteilt, aber viele von den Themen sind auch übergreifend.

00:17:12: Und wenn der eine gerade mal ein bisschen mehr Kapazitäten hat, nimmt da auch mal ein Thema, was nicht jetzt primär Science ist.

00:17:18: Das ist in einem relativ engen Miteinander so gestaltet.

00:17:22: Und ich glaube auch einer der Gründe, weswegen wir uns tatsächlich auch momentan gegen den Trend in der Branche entwickeln.

00:17:29: Okay,

00:17:30: das heißt CEO und COO, sind das die beiden?

00:17:35: Sind dann deine Direct Reports, dann die Krankenhaus-Geschäftsführerin, oder?

00:17:40: Genau, also die Klinik-Geschäftsführer.

00:17:41: Klinik-Geschäftsführer.

00:17:43: Ja, jedes Unternehmen labelt das ein bisschen anders.

00:17:46: Bei uns läuft es unter Klinik-Geschäftsführer.

00:17:49: Das sind natürlich die Direct Reports und die Geschäftsbereichsleitung.

00:17:53: Also IT, Personal, EDC.

00:17:56: Ja, superinteressantes Konstrukt dann natürlich, aber dann doch vielleicht auch so ein bisschen zu vergleichen mit einer Holding, die halt verschiedene Entities hat, Geschäftsbereiche.

00:18:06: Nur halt das Geschäftsmodell natürlich ein bisschen anders aufgebaut ist als jetzt, weiß ich nicht.

00:18:10: Im Prinzip kann man das gut sagen, wenn man nur die Organigramme sehen würde, dann würde das im Prinzip mit den meisten anderen Unternehmen irgendwie gleich laufen.

00:18:19: Verstanden.

00:18:20: Ja, cool.

00:18:21: Schauen wir uns jetzt mal so ein bisschen deine Tipps und Learnings an.

00:18:24: Also jetzt angefangen mit der Karriere, wenn du zurückschaust, gab diesen einschneidenden Moment, wo du gesagt hast, ich gucke mir jetzt mal diesen Vorschlag mit Helios an, wo man gesagt hätte, okay, man hätte auch Banker werden können oder dann halt in die Industrie eine klassische Rolle gehen, whatever.

00:18:40: Was sind so prägnante Meilenstände vielleicht noch, die du noch vorheben würdest?

00:18:43: und gibt es irgendwelche Learnings für dich bezüglich Karriere aus denen?

00:18:50: Ja, unbedingt.

00:18:51: Ich glaube, vor allem das Thema und ich hatte mir auch in Vorbereitung ein paar Podcasts angehört und ein, zwei Mal habe ich es rausgehört.

00:18:59: Man muss Glück haben und aber auch Mut, wenn ich das so ähnlich zitieren darf.

00:19:04: Ich glaube, das ist genau der Turning Point.

00:19:06: Man muss den Mut haben, die Chancen, die sich bieten zu ergreifen, diese Chancen.

00:19:11: sieht man eigentlich immer, aber man weiß halt auch, dass da mit Risiken einhergehen.

00:19:15: Ich habe mich, ich habe bei dem Wechsel von der Bank in die Gesundheitsbranche, ich habe meinen Gehalt halbiert.

00:19:22: Ich habe meinen Status verloren, meinen Netzwerk, alles, ich konnte Reset bei Null anfangen.

00:19:28: Ich habe natürlich das mitgenommen, was ich gelernt habe.

00:19:33: habe einfach darauf vertraut, dass ich mit dem vollen Einsatz in der Lage bin, auch da eine Karriere zu gehen.

00:19:41: Und dann muss man solche Chancen ergreifen, wenn man das tun möchte.

00:19:46: Verstanden.

00:19:46: Gab es irgendwelche Personen, sag ich mal, oder Mentorinnen oder sowas in der Art, die dich damit begleitet haben?

00:19:53: Ja, absolut.

00:19:54: Ich hatte tatsächlich im Laufe meiner Karriere viele Mentoren.

00:19:58: Ein, zwei sind bei mir ganz besonders hengeblieben.

00:20:00: Das eine war tatsächlich der Mentor in der Bank.

00:20:04: Der hat mir gezeigt, dass man sowohl Unternehmensstrategie als auch Prozessmanagement leiten kann.

00:20:10: Das BWL-Buch sagt dir das so möglich, du bist ja wieder links oder rechts.

00:20:14: Das halte ich für falsch.

00:20:15: Ich glaube, genau das, was er gezeigt hat, ist das richtige, erst wenn ich mich mit Prozessen, Projekten und sehr intensiv meinem Unternehmen auseinandersetze, bin ich auch in der Lage, eine Strategie zu entwickeln.

00:20:27: Das mag für isolierte Unternehmen, wie, weiß ich nicht, Raketenbauer, Apple oder ähnliches, die sehr, sehr innovativ sind.

00:20:35: Da kann es sein, oder da glaube ich, dass man diesen Kreativkopf braucht.

00:20:40: Alles, was etwas inkrementeller wächst.

00:20:43: Da kann man das sehr gut kombinieren.

00:20:45: Und der hat mir das gezeigt und mich, sagen wir mal, vorsichtig sportlich gefordert, da mitzugehen.

00:20:53: Und da habe ich extrem viel gelernt in der Zeit und davon ... profitiere ich auch heute noch.

00:20:58: Und wenn du gestattest, ich habe noch einen in der Bank, das war so ein Mentor, der mir irgendwie zugeflogen ist, weil wir mochten uns irgendwie.

00:21:05: und der hat mir zum Abschied mal gesagt, Philipp, ich möchte dir einen Rat geben.

00:21:10: Er hat gesagt, ich bin sicherlich nicht der klügste Mensch auf dieser Welt, Doktor der Physik, das sehe ich also etwas anders, aber ich zitiere es mal, ich bin nicht der klügste der Mensch, ich bin aber auch nicht auf den Kopf gefallen, aber ich glaube, ich bin in der Lage, jedes Problem zu verstehen.

00:21:24: Und ich habe ein paar Jahre gebraucht, bis ich das verstanden hatte, was er mir damit gesagt hat und habe versucht, mir das zu eigen zu machen, nämlich tatsächlich so lange zu hinterfragen, bis ich etwas verstanden habe, vor allem auch in größeren Runden.

00:21:38: Und auch klar zu sagen, das verstehe ich nicht.

00:21:41: Kannst du mir das bitte nochmal erklären?

00:21:42: Auch in internen Meetings, wo ja normal ist, dass ganz viele dann auch zu... Mir, ich nehme jetzt mal die Funktion, schauen und sagen,

00:21:50: mir sagt doch

00:21:51: mal was.

00:21:52: Ich hab nicht jeden Tag, aber regelmäßig Themen, die hab ich noch nicht mal gehört, in meinem Leben.

00:21:57: Versteh ich nicht, erklär's mir mal und das führt so ein bisschen zu dem Umgang.

00:22:02: Das war einer der besten Ratschläge, die ich jemals bekommen hab.

00:22:05: Sehr cool.

00:22:05: Ja, das ist echt ein guter Ratschlag.

00:22:08: Und man sieht es, ich finde, ich merke es auch bei manchen Sea-Level-Personen, die das machen, also da richtig bewusst.

00:22:13: Also man merkt, die haben das schon zu achtzig Prozent verstanden, aber fragen doch nochmal dumm nach, so ungefähr.

00:22:18: Einfach, um da noch eine Sicherheit reinzukriegen, dass man es wirklich verstanden hat.

00:22:23: Okay, spannend.

00:22:24: Also das ist schon mal sehr cool.

00:22:26: Würdest du sagen, du wurdest dann in der Bank auch schon sehr gut auf Geschäftsführerungstätigkeiten vorbereitet?

00:22:31: Oder hast du es dann alles gelernt, als du quasi Erstgeschäftsführer wurdest?

00:22:35: Oder so von der Ausbildung her?

00:22:37: Ich glaube, das spielt ja alles ein bisschen rein.

00:22:39: Ich habe irgendwie immer versucht, eine gute Performance abzuliefern, ob das so war, das können am Ende andere beurteilen.

00:22:44: Aber ich habe es zumindestens versucht und ich habe auch versucht, für mich so viel wie möglich mitzunehmen.

00:22:50: Also aus jeder Situation, ich hatte mittlerweile vor allem Studentenzeit, ich wirklich hunderte von verschiedenen Jobs, um alles zu finanzieren, kann man was mitnehmen.

00:23:01: Und das habe ich natürlich in der Bank, die ganze Zahlenwelt mit BWL.

00:23:04: Und das fällt dann sicherlich leichter.

00:23:06: Oder wenn man mal überhaupt über Finanzierung und mal auf der anderen Seite saß, dann versteht man das so ein bisschen.

00:23:12: Und daher, das glaube ich, hat definitiv dazu beigetragen.

00:23:17: Ich glaube auch, und das war mein Antrieb, ich wollte immer in der Lage sein, möglichst frei und umfassend entscheiden zu können, weil mir das Spaß macht.

00:23:26: Man macht das Spaß, wenn man auch ein bisschen unter Unsicherheit sagt, ich entscheide das.

00:23:31: Ich finde, diese Taktung und die Möglichkeit, Dinge zu entscheiden, die macht mir einfach viel Spaß.

00:23:35: Manchmal verunsichert das ein bisschen, mir macht das am Ende Spaß.

00:23:39: Das heißt nicht, dass ich bei allen Entscheidungen sofort weiß.

00:23:41: Und ich habe auch Entscheidungen, wo ich sage, das weiß ich jetzt nicht.

00:23:44: Die ein bisschen komplexer sind, die dauern auch manchmal.

00:23:46: Aber normalerweise sind wir relativ entscheidungsfreudig.

00:23:51: Und auch sehr kurz in der Entscheidungsfindung, was nicht heißt, dass man schlecht vorbereitet sein muss.

00:23:58: Und da legen wir sehr viel Wert drauf.

00:24:00: Aber dann entscheiden wir auch schnell.

00:24:01: Okay, schon mal sehr gut.

00:24:03: Ja, super interessant.

00:24:04: Jetzt vielleicht ein Timblick auf... der Tätigkeit im C-Level.

00:24:08: Gibt es da irgendwelche Learnings, die du auf der Reise dann durch jetzt deine CEO-Tätigkeit und auch durch die Geschäftsführenden rollen, irgendwie für dich entwickelt hast?

00:24:16: du gesagt hast, das sind so drei, vier Handwerkszeuge, die würde ich jetzt weitergeben, wenn mich jemand nach Tipps fragt, so wie heute.

00:24:24: Ja, absolut.

00:24:27: Ich habe, ich sag's mal, mit einem Mitarbeiter einer Intensivstation zusammen.

00:24:31: Ich bin gerade relativ neu in einer Klinik als Geschäftsführer.

00:24:36: Zwei Meter Hühne, wirklich extrem kräftig.

00:24:40: Ich sag mal, gegenüber der Geschäftsführung nicht ganz so optimistisch eingestellt.

00:24:44: Und es ging irgendein Invest auf der Intensivstation.

00:24:46: Ich weiß gar nicht mehr genau, was es war, fairerweise, aber in das Gespräch kann ich mich sehr genau erinnern.

00:24:50: Und da meint er, wir brauchen jetzt eine Entscheidung, so habe ich mir das angehört.

00:24:54: Dann habe ich ihm gesagt, ich kann deinen Anliegen verstehen, ich kann auch deine Argumentation verstehen.

00:24:59: Aus den Gründen eins, zwei und drei kann ich diese Entscheidung, diese Investition jetzt aber nicht freigeben.

00:25:05: Und brauchst mich auch nicht in drei Wochen zu fragen, das wird jetzt zwei Jahre Bestand haben.

00:25:09: Und dann können wir darüber gerne nochmal sprechen.

00:25:11: Klar war ich etwas unsicher, wie das ankommt und merkte, wie er etwas unruhig oder unentschlossen auf seinem Stuhl saß.

00:25:20: und dann nach kurzem überlegen, guckte er mich an und sah, wir sind nicht was, Herr Frischle.

00:25:25: Ich bin jetzt gar nicht so sicher, ob ich mich mehr über das Nein ärgern soll oder froh, dass es endlich eine klare Entscheidung gibt.

00:25:34: Es war ein Riesen-Turning-Point für mich, weil wir wirklich nicht so grün waren, zu sagen, die Menschen können viel besser mit einer klaren Entscheidung und auch einem klaren Nein leben, als Dinge zu verschleppen.

00:25:48: Das wäre das erste.

00:25:50: Das zweite wäre ... sich die Dinge, die man nicht ganz versteht, vor Ort anzugucken.

00:25:55: Ich kann mich auch da an eine Entscheidung erinnern.

00:25:58: Da war ich noch etwas jünger in einem stellvertretender Geschäftsführer und es war irgendein Thema, es ging irgendwas in der Abrechnung über einem Thema.

00:26:04: Und dann habe ich, saß ich in meinem Zimmer, mir was überlegt, fand das super clever, was ich mir überlegt habe, dachte, yes, bin runtergegangen.

00:26:10: Und irgendwie sagte mir was noch, frag noch einmal die Mitarbeiterin und erzähle ihr das.

00:26:14: Dann bin ich da runter, meine Idee und wollen wir das so und so machen?

00:26:18: Und guckte sie mich an und sagte, das ist eine super clever Idee.

00:26:21: Da habe ich mich schon gefreut und wollte wieder aufstehen.

00:26:22: Und dann sagte ich, ja, geht aber nicht.

00:26:24: Wie geht aber nicht?

00:26:26: Ja, geht nicht.

00:26:27: Weil wir haben, ich glaube, so eine gewissätzliche Vorgabe, die einfach so real war, dass ich da nie darauf gekommen wäre.

00:26:32: Ich also gesehen habe, wenn man nicht mit den richtigen Leuten spricht und sich das Feedback anholt oder das mal anschaut, dann trifft man Schale-Unscheidungen.

00:26:41: Und deswegen versuche ich, so gut es geht, genau mir ... diese Gespräche, diese Situation anzugucken, oft auch selber anzugucken.

00:26:50: Manche Dinge gucke ich mir vor Ort an, so mal auf.

00:26:53: Zeig mir die Software, ich will sehen, dass es lange dauert oder ich will sehen, was du eingibst oder mal mit zur OP gehen oder ähnliches.

00:26:59: Also, sich das vor Ort anzuschauen, das finde ich auch noch extrem wichtig.

00:27:03: Und der Dritte, dann höre ich auf, ich hab noch ganz viele mehr.

00:27:06: Ja,

00:27:06: let's go, ich hab Zeit für so.

00:27:07: Aber

00:27:09: was ich ... Ich hab gesagt, wir sind sehr schnell in der Entscheidungsfindung.

00:27:17: Mein Kollege und ich, ich bleibe jetzt mal kurz bei mir, halten es für wichtig, eine Kultur zu kreieren, in der wir uns klar die Meinung sagen können.

00:27:29: Also auch sagen, Philipp, das finde ich eine völlig falsche Entscheidung.

00:27:34: Das würde ich so und so nicht machen.

00:27:35: Das muss man aber trainieren und diesen Freiraum muss man geben.

00:27:39: Und von daher achte ich sehr intensiv darauf, dass wir in Runden, in denen natürlich ich dabei bin, Wenn es dann so Richtung Entscheidung geht, der letzte Binder spricht.

00:27:51: Ich frag immer, dass hierarchische Schwächsiglied in der Kette zuerst oder denen, der neu dazukommt oder ähnlich ist, bewusst um das zu provozieren.

00:28:01: Da gibt es glaube ich so ein Bayerist, auch dass quasi die Jüngeren... Sofort

00:28:03: gebeist.

00:28:04: Ja, genau.

00:28:05: Die Jüngeren, den Älteren, alle Hierarchie folgend.

00:28:08: Das versuche ich sehr intensiv zu machen und dann gibt es noch einen kleinen Nachsatz dazu.

00:28:13: Die Kunst liegt, glaube ich, am Ende darin, die Mitarbeitenden dann auch zu fragen.

00:28:18: Man merkt meistens, ist das geraten oder nicht?

00:28:21: und dann höflich hinzuleiten zu sagen, hast du das berücksichtigt?

00:28:24: Warum siehst du das so?

00:28:25: Und dann einfach weiterzumachen, ohne das zu kritisieren.

00:28:28: Wenn man das zwei, drei, vier mal gemacht hat und das authentisch macht und auch selber mal sagt, ja, ich weiß auch nicht, was wir jetzt entscheiden sollen oder oder, dann kreiert man irgendwann eine Atmosphäre.

00:28:39: wo alle auch was sagen wollen und dann trifft man am ende auch signifikant weniger fehlentscheidung.

00:28:45: verstehe ja das ist gut da gibt es auch echt da gibt es richtige versuche auch so im cockpit oder so.

00:28:50: wenn da wenn der propeil nicht sagt und solche sachen auch so kulturell gibt es da unterschiede das ist echt das ist echt eine schwierigkeit.

00:28:57: das vergessen vergisst man oft.

00:29:00: super spannend wenn du so auf dein alltag schaust gibt es da irgendwelche rutinentages sachen so tipps irgendwie dass du da so struktur oder irgendwie reinpackst?

00:29:08: Nee, gar nicht, ehrlich gesagt.

00:29:09: Ich persönlich habe das Verständnis, sehr viel auch in den Kliniken unterwegs zu sein, weil wir eben auch diesen kulturellen Wandel ein bisschen vorantreiben wollen und halt auch schnelle Entscheidungen zu finden.

00:29:20: Wir telefonieren zwar dauernd, mit den meisten habe ich auch gar keinen Jofix-Termin, weil ich sage, ruf mich lieber an, wenn du ein Thema hast, was du besprechen möchtest oder was dich gerade drückt.

00:29:29: Ansonsten bin ich meistens vier Tage die Woche unterwegs.

00:29:31: Montag früh irgendwie, wenn der erste Flieger oder fünf Woche Auto oder Bahn, was auch immer dann gerade ansteht.

00:29:38: Und dann von Klinik zu Klinik.

00:29:41: Ich bin eigentlich spätestens alle zwei Wochen dann folgend, kann man ja leicht ausrechnen, in jeder Klinik und dann sehr viel Atok.

00:29:49: Also

00:29:50: das, was noch kommt, lassen wir mal die ein, zwei Monatstermine, die gefixt sind, die kurz außen vor, ansonsten keine Woche ist wie die andere.

00:29:57: Verstehe ich, okay.

00:29:59: Und irgendwelche monatliche, wöchentlich oder jährliche, irgendwelche Routine.

00:30:04: So was haben wir also.

00:30:05: Einmal im Monat mit jeder Klinik durch die Zahlen zu gehen.

00:30:07: Einmal Wirtschaftsplanung.

00:30:08: Die haben wir gerade hinter uns letzte Woche.

00:30:12: Haben wir sie durchgeführt.

00:30:13: So, zwei, drei fixe Termine gibt es natürlich.

00:30:16: Die haben wir auch.

00:30:17: Ich glaube, das matche ich mit den meisten anderen auch.

00:30:19: Aber wir versuchen es relativ schmal zu halten und lieber den Druck auf die Geschwindigkeit zu halten, als in irgendwelchen Fixterminen zu ersticken.

00:30:27: Ja, verstehe ich.

00:30:28: Okay, cool.

00:30:29: Hey, mega viel dabei, bis jetzt schon.

00:30:32: Wir haben noch zwei, drei Fragen und dann nähern wir uns auch schon im Ende.

00:30:35: Erste Frage, was würdest du denn machen, wenn du nicht in der Geschäftswelt tätig wärst oder sein dürftest?

00:30:41: Du meinst in der Krankenhauswelt oder in der Geschäftsführung?

00:30:43: Generell, so Business, alles was...

00:30:46: Ich finde produzierendes Gewerbe super spannend.

00:30:48: Also ich finde so die ganzen Abläufe, weil ich mag irgendwie auch Logistik und Prozessmanagement, finde ich extrem spannend.

00:30:54: Ich finde Handwerk super spannend.

00:30:56: Also privat relativ viel.

00:31:01: YouTube ist ja ein guter Support dabei und ein, zwei Freunde helfen mir auch.

00:31:06: Dazu, das könnte ich mir sehr gut vorstellen.

00:31:09: Das ist natürlich alles ein bisschen in die ähnliche Richtung.

00:31:11: Auch wenn ich mal ganz frei drüber nachdenken würde, so ein bisschen Sport oder so, hätte ich auch gut gefunden.

00:31:16: Aber da fehlt natürlich dann auch der Talent am Ende.

00:31:19: Okay, okay.

00:31:20: Cool.

00:31:21: Ja, super interessant.

00:31:22: Du, wenn man dich erreichen will, kann man wahrscheinlich erstens unten in den Show Notes auf dein Link dem Profil gucken und versuchen dich zu erreichen.

00:31:29: Oder man schaut einfach mal auf die Klinik, Websites etc.

00:31:33: Findet man was, oder?

00:31:34: Ja, absolut.

00:31:35: Die sind öffentlich.

00:31:36: Das ist, glaube ich, kein Problem.

00:31:38: Kann man ganz gut erreichen.

00:31:39: Ich glaube bisher bin ich damit ganz gut gefahren.

00:31:41: Man muss mich auch erreichen.

00:31:42: Ich habe keine Sekretärin.

00:31:44: Ja,

00:31:44: das ist auch interessant.

00:31:45: Daher geht es nun direkt.

00:31:46: Interessant, sehr gut.

00:31:48: Ja, ich mache natürlich auch immer gerne ein Intro, wenn es irgendwas Seriöses Interessantes ist.

00:31:51: Da bin ich ein kleiner Filter und ihr euch nicht direkt traut, anzusprechen.

00:31:54: Dann sagt gerne Bescheid.

00:31:56: Ja, Philipp, herzlichen Dank, dass du mitgemacht hast.

00:31:57: Das hat mega Spaß gemacht.

00:31:59: Ja, mir auch.

00:31:59: Vielen Dank.

00:32:00: Super.

00:32:01: Ja, jeder der jetzt noch dabei ist, der hat wieder bis zum Schluss zugehört.

00:32:04: Das freut mich natürlich riesig.

00:32:05: Also schreibt uns Feedback entweder direkt in die Kommentare von der einzelnen Episode.

00:32:09: Das geht auf Spotify.

00:32:10: Oder halt einfach dann auf LinkedIn oder per Mail.

00:32:13: Das freut mich am meisten, wenn das Feedback dann wirklich direkt kommt und ihr euch die Zeit nimmt, um eine Nachricht zu schreiben.

00:32:18: Die meisten Leute, die hier zuhören, haben den Kanal nicht abonniert.

00:32:21: Das ist per se auch in Ordnung.

00:32:23: Aber wenn ihr den Kanal abonniert, das kostet euch nichts, ist ein Klick.

00:32:25: Dann verbreitet ihr das Format automatisch über den Algorithmus ein bisschen mehr.

00:32:29: Und das freut mich natürlich.

00:32:30: Da kann ich euch jede Woche weiterhin Top-Gäste liefern und haben dann natürlich weiterhin Spaß miteinander.

00:32:36: Ja, das Format ist nur möglich, weil ich natürlich auch noch einen anderen Job habe und zwar bin ich direkt bei Atreus, kümmer mich um den Bereich Global Technology und Services.

00:32:45: Generell, wenn ihr internen Themen bei euch im Unternehmen habt, also sprich zeitlich begrenzte Aufgaben, wo ihr entweder nur Hau oder auch Kapazitäten braucht, kommt gerne auf mich zu.

00:32:52: Vielleicht finden wir eine Lösung im eigenen Netzwerk.

00:32:54: oder tatsächlich sogar eine interne Lösung durch das Sparring oder wir haben jemanden bei uns im Talent Pool.

00:32:59: Alle drei Lösungen sind möglich, meistens hilft das Gespräch.

00:33:02: Ich freue mich auf jedes Nachricht dazu und aufs nächste Gespräch mit dir, Philipp.

00:33:06: Danke dir.

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